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Einige Canon EOS Kameras wie z.B. Canon EOS 80D und Canon 5D Mark IV bieten in den Bildeinstellungen die Tonwertpriorität an. Im Internet und im Canon EOS 5D Mark IV Buch aus dem Rheinwerkverlag wird empfohlen die Tonwertpriorität für alle Standard Anwendungsfälle, bis auf die Nachfotografie zu aktivieren.
Die Tonwertpriorität soll den Dynamikumfang der Kamera um ca. 1 Blendenstufe verbessern. Insbesondere die Spitzlichter sollen verbessert werden. Mit eingeschaltetet Tonwerkpriorität soll sich die Kamerainterne Datenverarbeitung ändern und die verbesserten Ergebniss sowohl in RAW, als auch JPEG abgespeichert werden. Es wird darauf hingewiesen, dass eine aktive Tonwertpriorität ein leicht erhöhtes Rauschen verursacht und das der niedrigste ISO Wert bei 200 liegt.
Ich habe mir daher mal die Mühe gemacht die Tonwertpriorität bezüglich nutzen bei Kamera intern erstellten JPEG's und über RAW / Darktable erstellte JPEG's zu vergleichen.
Testdurchführung
Ich habe als erstes leicht unterbelichtet Fotos, dann normal belchtet Foto und überbelichtet Fotos nach RGB Histogram der Kamera erstellt. Hier der Vergleich mit und ohne Tonwert Priorität.
Für alle Foto in diesem Artikel gilt, wenn der Mauszeiger außerhalb vom Bild ist, dann ist die Tonwertprorität ausgeschaltet. Wenn Sie den Mauszeiger über das Foto bewegen, dann wird das Foto mit Tonwertpriorität angezeigt.
- Verwendete Kamera Canon EOS 5D Mark IV mit Objektiv Canon 50mm f/1.8 STM
- ISO 200 OFF = Tonwertpriorität deaktiviert
- ISO 200 D+ = Tonwertpriorität aktiviert
- Die JPEG's aus der Kamera wurden alle mit dem Bildstil "Neutral" erstellt
- Alle RAW Daten wurden mit den Standardeinstellung vom Darktable 2.4.4 entwickelt (keine Optimierung)
Unterbelichtetes Foto
Foto leicht unterbelichtet (Belichtungszeit 1/640), JPEG aus der Canon 5D Mark IV
Foto leicht unterbelichtet (Belichtungszeit 1/640). JPEG über RAW mit Standardeinstellungen von Darktable erstellt.
Normal belichtetes Foto
Foto normal belichtet (Belichtungszeit 1/500), JPEG aus der Canon 5D Mark IV
Foto normal belichtet (Belichtungszeit 1/500), JPEG über RAW mit den Standardeinstellungen von Darktable erstellt.
Überbelichtetes Foto
Foto leicht überbelichtet (Belichtungszeit 1/400), JPEG aus der Canon 5D Mark IV
Foto leicht überbelichtet (Belichtungszeit 1/400), JPEG über RAW mit den Standardeinstellungen von Darktable erstellt.
Stark überbelichtetes Foto
Foto stark überbelichtet (Belichtungszeit 1/320), JPEG aus der Canon 5D Mark IV
Foto stark überbelichtet (Belichtungszeit 1/320), JPEG über RAW mit den Standardeinstellungen von Darktable erstellt.
Fazit
Bei der Kamera internen Verarbeitung zu einem JPEG gibt es keine gravierenden Unterschiede, solange die Bilder gut belichtet werden und nichts auf der rechten Seite vom Histogramm abgeschnitten wird. Bei den RAW Dateien mit eingeschalteter Tonwertpriorität und der Belichtungzeit 1/400 Sek. sieht man am Histogram, dass die RAW Daten 2/3 bis 1 Blende unterbelichtet sind, obwohl das RGB Histogram der Kamera bis ganz rechts ausgefüllt ist und es schon lokale Ausbrennungen gibt. Man muss dazu wissen, dass das Histogram der Kamera auf dem internen JPEG basiert!
Jemand der sich mit dem Histogram auskennt und darauf achtet, dass nichts überbelichtet ist, der hat mit eingeschaltet Tonwertpriorität keinen Vorteil. Um die Leistung der Kamera voll auszuschöpfen versucht man ja immer ein Travel to right hinzubekommen. Mit eingeschalteter Tonwertpriorität ist das schwierig, weil das Kamera RGB Histgramm schon eine Überbelichtungswarung ausgibt, obwohl die RAW Daten nicht ausgebrannt sind.
Bei meinen nächsten Urlaub werde ich die Tonwertpriorität wieder deaktivieren. Ich habe keinen deutlichen Vorteil für die RAW / Darktable Datenverarbeitung gefunden. Nur wer keine RAW Daten, sondern nur die Kamera internen JPEG's verwendet, der hat mit eingeschalteter Tonwertpriorität Vorteile.