Holger Klemm, dvd-ram(at)multimedia4linux(dot)de

Version 0.5.4. - 03. Januar 2009


Installation, Konfiguration und Verwendung von DVD-RAM unter Linux mit Kernel 2.6.x.


Für Schäden durch dieses HOWTO wird keinerlei Haftung übernommen!

Die Verwendung erfolgt auf eigene Gefahr!

 

1. Einleitung

 

2. DVD-RAM Standard

 

3. DVD-RAM Technik

 

4. DVD-RAM Hardware

 

5. Software installieren

 

6. Dateisysteme / Medium Formatieren

 

7. DVD-RAM Utilities

 

8. Umgang mit DVD-RAM Medien vom Type II

 

9. Tools

 

10. Weitere Informationsquellen


 

1. Einleitung

Dieses Dokument soll eine Anleitung zur Installation und Konfiguration von handelsüblichen DVD Brennern mit DVD-RAM Unterstützung für x86er PCs unter Linux mit Kernel ab 2.6.10 sein. Bitte beachten Sie, dass die DVD-RAM Unterstützung erst ab Kernel 2.6.22 richtig funktioniert! Ältere Kernel unterstützen DVD-RAM nur eingeschränkt. Weiterhin beinhaltet es allgemeine Informationen zu DVD-RAM und dem Umgang mit den Medien.

In dieser Anleitung wird davon ausgegangen, dass der DVD-RAM Brenner das Gerät /dev/dvdram ist und das DVD-RAM Medium unter /media/dvdram gemountet wird. Gerätename und Einhängepunkt können Sie nach ihren Bedürfnissen ändern.

1.1 Mein Weg zu DVD-RAM

Die einmal beschreibbaren DVD-R und DVD+R sowie die mehrfach beschreibbaren DVD-RW und DVD+RW haben durch ihre Kompatibilität zur Video-DVD eine sehr hohe Verbreitung und einen entsprechenden Bekanntheitsgrad erreicht. Die DVD-RAM ist zwar Vielen bekannt, aber kaum jemand kennt die Unterschiede zwischen den verschiedenen DVD Formaten. In Folge genau dieser fehlenden Detailkenntnis und der Inkompatibilität zur Video-DVD hat es die DVD-RAM sehr schwer und führt ein unberechtigtes Nischendasein. Auch ich hatte diese Detailkenntnis lange nicht, aber als mir bekannt wurde, dass nur die DVD-RAM Daten bis zu 30 Jahre lang sicher Speichern kann und ich bei den anderen DVD Formaten schon nach recht kurzer Zeit mit Datenverlust rechnen muss, war klar: ich benötige zum Archivieren meiner Fotosammlung die DVD-RAM (Digital Versital Disc-Random Access Memory).

1.2 Danksagung

Besonders Danken möchte ich an dieser Stelle folgenden Personen:

  • Tanja Wagner
  • Stefan Kanthak
  • Michael Glockenstein

1.3 Copyright

Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Das Copyright für die deutsche Version liegt bei Holger Klemm.

Das Dokument darf gemäss der GNU General Public License verbreitet werden. Insbesondere bedeutet dies, dass der Text sowohl über elektronische wie auch physikalische Medien ohne die Zahlung von Lizenzgebühren verbreitet werden darf, solange dieser Copyright-Hinweis nicht entfernt wird. Eine kommerzielle Verbreitung ist erlaubt und ausdrücklich erwünscht. Bei einer Publikation in Papierform ist das Deutsche Linux HOWTO Projekt hierüber zu informieren.

1.4 Neueste Version

Die neueste Version dieser HOWTO findet man unter:


 

2. DVD-RAM Standard

 

 


 

 

3. DVD-RAM Technik

 

3.1 Vor- und Nachteile von DVD-RAM

 

Vorteile von DVD-RAM

 

 

  • Hohe Datensicherheit durch Hartsektorierung und Defektbehandlung
  • Langlebigkeit (mindestens 30 Jahre) durch fehlende organische Schicht
  • Bei richtiger Verwendung bis zu 100000 mal wiederbeschreibbar
  • Spezieller Schreibschutz für das gesamte Medium auf drei verschiedene Arten
  • Automatisches Prüflesen
  • Die DVD-RAM lässt sich wie eine Festplatte oder Diskette ansprechen, ein extra Brennprogramm ist nicht erforderlich
  • Eine DVD-RAM ist immer schon ab Werk formatiert und lässt sich wegen der Hartsektorierung in wenigen Sekunden neu formatieren

 

Nachteile von DVD-RAM

 

 

  • Eine DVD-RAM lässt sich nur auf neueren und teuren Video-DVD Spielern wiedergeben
  • DVD-RAM Medien sind teuer und nicht überall erhätlich
  • Die Schreib- und Lesegeschwindigkeit ist nicht so hoch wie bei DVD+RW bzw. DVD-RW
  • Nicht jedes DVD-Laufwerk und jeder DVD-Brenner kann DVD-RAM lesen oder schreiben
  • Nicht alle DVD-RAM Medien und Geräte sind untereinander kompatibel
  • Die DVD-RAM gibt es in verwirrend vielen Arten (Speicherkapazität, Formatklasse für die Geschwindigkeit, Verpackung)
  • Nicht jeder DVD-RAM Brenner funktioniert unter Linux

 

3.2 Aktueller Stand der DVD-RAM Technik

 

Auch die DVD-RAM wird weiterentwickelt. Hauptsächlich betrifft das die Geschwindigkeit. Aktueller Stand der Technik ist DVD-RAM2. Mit neuen Brennern, z.B. LG GSA-H10N, können DVD-RAM mit einer Geschwindigkeit von bis zu 12x geschrieben werden. Für DVD-RAM2 sind spezielle Medien erforderlich, die zwar von DVD-RAM1 Brennern gelesen, aber nicht beschrieben werden können. Zur Zeit bietet nur Maxell 6-12x Medien an und verkauft die auch nur in Japan. Nach Europa werden diese Medien wahrscheinlich gar nicht kommen.


 

4. DVD-RAM Hardware

 

4.1 DVD-RAM Brenner

 

Geräte

 

Durch die neuen Hochgeschwindigkeitsbrenner wurde auch eine neue Geräteversion eingeführt. Die Brenner mit dem üblichen DVD-RAM Logo gehören zur Geräteversion 1 und können Class 0 Medien (2-5x) schreiben und lesen sowie Class 1 Medien (6-16x) lesen. Die DVD-RAM2 Geräte lassen sich am neuen Logo mit der Zahl 2 hinter dem DVD-RAM Schriftzug erkennen, sie können Class 0 und Class 1 Medien schreiben und lesen.

 

Von Linux unterstützte DVD-RAM Brenner

 

Leider funktioniert nicht jeder DVD-RAM Brenner unter Linux. Eine Liste der unterstützten Brenner habe ich im Internet nicht entdeckt, aber in Foren habe ich nur Gutes über LG und Panasonic Brenner gelesen. Mit dem Plextor PX-750A können die Medien nur gelesen werden. Schreiben funktioniert nicht, weil das Medium sich nur read only mounten lässt.

 

Bitte schicken Sie mir ein Mail, wenn ihr DVD-RAM Brenner unter Linux funktioniert. Ich erstelle dann eine Liste mit den Geräten.

 

Mit dem Befehl cat /proc/sys/dev/cdrom/info kann man prüfen, ob der Brenner DVD-RAM unterstützt. Das bedeutet allerdings nicht, dass es (???? was: es ???) auch funktioniert.

        $ cat /proc/sys/dev/cdrom/info
        CD-ROM information, Id: cdrom.c 3.20 2003/12/17

        drive name:             hdc     hdb     hda
        drive speed:            17      40      24
        drive # of slots:       1       1       1
        Can close tray:         1       1       1
        Can open tray:          1       1       1
        Can lock tray:          1       1       1
        Can change speed:       1       1       1
        Can select disk:        0       0       0
        Can read multisession:  1       1       1
        Can read MCN:           1       1       1
        Reports media changed:  1       1       1
        Can play audio:         1       1       1
        Can write CD-R:         0       1       1
        Can write CD-RW:        0       1       1
        Can read DVD:           0       0       1
        Can write DVD-R:        0       0       1
        Can write DVD-RAM:      0       0       1
        Can read MRW:           1       1       0
        Can write MRW:          1       1       0
        Can write RAM:          1       1       1

 

Kaufempfehlung

 

Meine Kaufempfehlung ist der Multibrenner LG GSA-H10N. Dieser DVD-RAM2 Brenner kann Class 0 Medien mit 2-5x und Class 1 Medien mit 6-12x schreiben. Der Brenner funktiert unter Linux und ist auch noch günstig. Weitere schnelle DVD-RAM2 Geräte, für die ich aber keine Funktionsgarantie geben kann, sind der SAMSUNG SH-S182D, der Sony AW-G170A DVD Brenner und der baugleiche NEC AD-7170A bzw. mit Labelflash AD-7173A. Externe DVD-RAM2 Geräte sind z.B. der LG GSA-E10L.

 

4.2 DVD-RAM Medien

 

DVD-RAM Medien gibt es in verwirrend vielen Arten (Speicherkapazität, Formatklasse für die Geschwindigkeit, Verpackung). Dieser Abschnitt bringt ein wenig Licht ins Dunkel.

 

Speicherkapazität der DVD-RAM

 

Das DVD-RAM Medium gibt es in zwei verschiedenen Versionen mit je zwei verschiedenen Speicherkapazitäten. Die veraltete Medienversion 1.0 lässt sich mit aktuellen DVD-RAM1 und DVD-RAM2 Geäten meistens nicht mehr verarbeiten.

 

DVD-RAM 1.0 (veraltete Medienversion)

  • einseitiges Medium mit einer Kapazität von 2,58 GB
  • zweiseitiges Medium mit einer Gesamtkapazität von 5,16 GB

DVD-RAM 2.0

  • einseitiges Medium mit einer Kapazität von 4,7 GB
  • zweiseitiges Medium mit einer Gesamtkapazität von 9,4 GB

 

Formatklasse für die Geschwindigkeit

 

Wegen der eingeschränkten Kompatibilität der neuen 6-12x DVD-RAM Medien wurde eine sogenannte Formatklasse eingeführt.

 

Class 0

  • DVD-RAM Medien mit einer Geschwindigkeit von 2x bis 5x gehören zur Class 0 Kategorie.

 

Class 1

  • DVD-RAM Medien mit einer Geschwindigkeit von 6x bis 16x gehören zur Class 1 Kategorie.

 

DVD-RAM Verpackung

 

DVD-RAM Medien gibt es in vier verschiedenen Verpackungen (Type I bis Type IV). Type I wird fast nicht mehr eingesetzt und kann auch nicht mit DVD-RAM Brennern für PCs benutzt werden.

 

Type I

  • Type I Medien werden im sogenannten Caddy (auch als Cartridge bezeichnet) geliefert. Das Medium mit den Daten kann nicht aus der Cartridge herausgenommen werden. Diese Medientypen werden oft für DVD-RAM Video-Recorder eingesetzt.

 

Type II

  • Auch der Type II wird wie Type I in einer Cartridge geliefert, jedoch kann das Medium aus der Cartridge herausgenommen und wie Type III eingesetzt werden. Die Cartridge kann nicht umgedreht werden (Single Sided Disc).

 

Type III (am weitesten verbreitet)

  • Bei dieser Variante wird das Medium in einer DVD/CD-Hülle (Slimcase oder Jewelcase) ausgeliefert. Das Medium kann einfach aus der Hülle herausgenommen bzw. in ihr aufbewahrt werden.

 

Type IV

  • Der Type IV wird wie Type II in einer Cartridge geliefert, bei der das Medium aus der Cartridge herausgenommen werden kann. Im Gegensatz zu Type II kann die Cartridge von beiden Seiten eingesetzt werden. Die Medien lassen sich also von beiden Seiten beschreiben (Double Sided Disc).

 

Type ??

  • Bei diesem Type ?? werden die Medien auf einer Spindel mit Deckel, der sogenannten, Cakebox geliefert. Die Cakebox gibt es in unterschiedlichen Grössen mit 10, 25, 50, 100 und 150 DVD/CD Medien. Falls man Sie im Handel erhält ist dies oft die güstigste Variante, allerdings ist die Aufbewahrung nicht so einfach und sicher.

 

Mit fast allen aktuellen DVD-RAM Brenner für PCs können Medien vom Type III, Type II und Type IV eingesetzt werden.

 

DVD-RAM Type II Medien im Handel

 

Folgende DVD-RAM Medien sind im Jewelcase oder Slimcase bzw. in der Cakebox erhältlich:

  • Panasonic DVD-RAM 2-3x, 4.7GB
  • Panasonic DVD-RAM 2-5x, 4.7GB
  • Panasonic DVD-RAM 3x, 9,4GB
  • Verbatim DVD-RAM 3x, 4.7GB
  • Verbatim DVD-RAM 5x, 4.7GB
  • Maxell DVD-RAM 3x, 4.7GB
  • Maxell DVD-RAM 5x, 4.7GB
  • Maxell DVD-RAM 6-12x, 4.7GB (werden nur in Japan verkauft)
  • PrimeDisc DVD-RAM 3x, 4.7GB (sehr günstig)
  • OptoDisc DVD-RAM, 4.7GB
  • OptoDisc DVD-RAM 2-3x, 9.4GB
  • OptoDisc DVD-RAM 5x, 9.4GB
  • Emgeton DVD-RAM 3x, 4.7GB
  • Fuji Magnetics DVD-RAM 2-3x, 4.7GB
  • TDK DVD-RAM 2x, 4.7GB
  • RITEK Ridisc DVD-RAM 2x, 4.7GB (Cakebox mit 10 Stück)
  • RITEK Ridisc DVD-RAM 3x, 4.7GB
  • RITEK Ridisc DVD-RAM 5x, 4.7GB
  • Imation DVD-RAM 1x, 4.7GB
  • Primeon DVD-RAM 3x, 4.7 GB (Cakebox mit 10 Stück, sehr günstig)

 

Class 1 Medien sind zur Zeit noch nicht in Europa erhältlich. Nur Maxell fertigt im Moment Class 1 Medien. Bitte beachten Sie, dass für die optimale Brennqualität von den meisten Herstellern Panasonic und Maxell Medien empfohlen werden.


 

5. Software installieren

 

5.1 Distribution mit DVD-RAM Installation

 

DVD-RAM ist ein Nischenprodukt und wird von fast keiner Distribution richtig bzw. perfekt eingerichtet. Sie müssen daher für einen perfekten Einsatz fast immer selbst Hand anlegen, was für GNU/Linux Anfänger sehr schwer ist.

 

5.2 Linux Kernel 2.6.x

 

GNU/Linux kann seit Kernel-Version 2.6 das UDF-Dateisystem bis zur Version 2.60 schreiben und lesen. Linux 2.4.x kann UDF (bis Version 1.50) nur lesen. Ausnahmen sind gepatchte 2.4er-Kernel, in die die UDF-Unterstützung des 2.6er-Kernels integriert wurde (backport). Um Probleme auszuschliessen sollten Sie möglichst den Kernel 2.6.22 oder einen neueren Kernel einsetzen. Alle älteren Kernel sind nur eingeschränkt nutzbar (Schreibgeschwindigkeit sehr gering; Dateigrösse auf 1GB beschränkt usw.).

 

Im Allgemeinen werden DVD-RAM Brenner wie Festplatten angesprochen. Da fast alle Brenner eine ATAPI Schnittstelle haben beschreibe ich hier die Installation eines ATAPI Brenners. Für SCSI bzw. SATA Brenner benötigen Sie entsprechend andere Kernel Module. Folgende Kernel Module werden für ATAPI DVD-RAM Benner benötigt:

 

 

        Device Drivers -> Block devices -> Packet writing on CD/DVD media (Optional)
        Device Drivers -> ATA/ATAPI/MFM/RLL support -> IDE/ATA-2 DISK support
        Device Drivers -> ATA/ATAPI/MFM/RLL support -> IDE/ATAPI CDROM support
        File systems -> CD-ROM/DVD Filesystems -> UDF file system support

 

5.3 Gerätedatei (/dev/dvdram)

 

Für den richtigen Betrieb den DVD-RAM Laufwerks wird oft die Gerätedatei /dev/dvdram benötigt. Diese Datei ist meistens ein Link auf das entsprechende Gerät. Bei einigen Distributionen ist das ein bei der Installation angelegter Link, bei anderen wird er durch udev während des Bootens angelegt. Bitte prüfen Sie mit dem Befehl ls -l /dev/dvdram ob der Link vorhanden ist. Im Beispiel zeigt /dev/dvdram auf das Gerät /dev/scd0.

 

 

        $ ls -l /dev/dvdram
        lrwxrwxrwx 1 root root           4 2007-04-06 14:56 dvdram -> scd0

 

Link manuell anlegen

 

Mit folgendem Befehl wird der Link z.B. auf das Gerät /dev/hda angelegt:

        # ln -s /dev/hda /dev/dvdram

 

Link über udev anlegen lassen

 

Einige moderne Distributionen wie z.B. Ubuntu verwenden udev um über Regeln die Links während des Bootens anzulegen. Leider fehlt oft die Regel um den Link auf /dev/dvdram anzulegen. Die Regeln werden unter /etc/udev/rules.d/ gespeichert und können sich auch je nach Distribution unterscheiden.

 

Beispiel für Ubuntu, Kubuntu und Xubuntu: Öffnen Sie die Datei /etc/udev/rules.d/40-permissions.rules und fügen Sie folgende Zeile ein:

        ENV{ID_CDROM_DVD_RAM}=="?*"             GROUP="dvdram"

 

Öffnen Sie die Datei /etc/udev/rules.d/60-symlinks.rules und fügen Sie folgende zwei Zeilen ein:

        # Create /dev/dvdram* symlinks for DVD-RAM devices
        ENV{ID_CDROM_DVD_RAM}=="?*",            SYMLINK+="dvdram", MODE="0777"

 

Öffnen Sie die Datei /etc/groups und fügen Sie noch analog der Gruppe cdrom die Gruppe dvdram ein.

 

5.4 Packet Writing installieren

 

 

Packet Writing ist neben TAO (track at once) und DAO (disc at once) eines von drei Verfahren zum Beschreiben einer DVD. Mit Hilfe von Packet Writing kann eine DVD wie eine Festplatte behandelt werden. Wenn Sie Kernel 2.6.22 oder einen neueren einsetzen, dann brauchen Sie keine Installation vom Packet Writing mehr, da es keine deutliche Verbesserung ist???????? welchen Sinn soll dieser Satz haben ??????????. Das Kopieren, Verschieben, Löschen, Umbennenen und Anlegen von Dateien und Verzeichnissen sowie das Mounten erfolgt wie bei einer Festplatte. Das Packet Writing Modul wird zwar für die DVD-RAM Funktion nicht zwingend benötigt, aber ohne dieses Modul ist der DVD-RAM Brenner extrem langsam, wenn man einen Kernel vor Version 2.6.22 verwendet. Das Brennen einer 4,7GB DVD-RAM kann mit altem Kernel ohne Packet Writing schon mal mehr als 6 Stunden dauern! Der Einsatz eines älteren Kernels ohne Packet Writing macht daher kaum Sinn und Spass. Leider installieren viele Distribution wie z.B. SuSE 10.0, 10.1 das Packet Writing für DVD-RAM nicht automatisch. Packet Writing funktioniert erst ab Kernel 2.6.10 richtig. Für das Packet Writing wird das Dateisystem UDF 1.5 oder höher benötigt. Zum Installieren von Packet Writing und zum Formatieren der Medien benötigt man die UDF Tools.

 

Einige Distributionen wie Debian, Ubuntu usw. benötigen die Datei /etc/default/udftools mit folgendem Inhalt:

        # Drives to register for packet writing:
        DEVICES="/dev/dvdram"
        # In case detection of udev on your system fails, override it here.
        # Possible values are "true" or "false".
        UDEV=true
        # Pktcdvd patches for kernels 2.6.8 and later use a new interface for
        # talking to the kernel, as well as a new set of device nodes. In case
        # detection of the proper interface on your system fails, override
        # it here. Possible values are "true" or "false".
        NEWINT=true
        # Only when using the new interface do you have the option to choose the
        # names for the packet writing devices. This is ignored otherwise.
        # For example, if DEVICES="/dev/hdd /dev/sr0" and
        # NEWINTNAMES="cdwriter dvdwriter", then /dev/hdd will correspond to
        # /dev/pktcdvd/cdwriter, and /dev/sr0 will correspond to
        # /dev/pktcdvd/dvdwriter. The default setting is NEWINTNAMES="0 1 2 3".
        NEWINTNAMES="dvdram"

Überprüfen Sie, ob das Packet Writing Modul vorhanden ist. Die Datei pktcdvd.ko sollte im Verzeichnis /lib/modules/2.6.16.21-0.13-default/kernel/drivers/block/ vorhanden sein. Der Bezeichner 2.6.16.21-0.13-default der Kernelversion kann bei Ihnen anders lauten. Laden Sie nun als Benutzer root das Modul pktcdvd mit folgendem Befehl:

        # modprobe pktcdvd

 

Mit dem Utility pktsetup stellen Sie die Verknüpfung zwischen dem physikalischen Laufwerk /dev/dvdram und dem Packet Writing Modul her:

        # pktsetup dvdram /dev/dvdram

 

5.5 DVD-RAM mounten

 

Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten eine DVD-RAM zu mounten. Die Distributionen unterscheiden sich beim Automount und beim Anlegen der Gerätedateien doch stark. Es ist daher sehr schwierig zu sagen, was die beste Lösung ist bzw. welche Lösung Sie anwenden sollten.

 

Das Mounten einer DVD-RAM funktioniert wie bei einer Festplatte, jedoch mit einer wichtigen zusätzlichen Option. Durch die Tatsache, dass die meisten Dateisysteme die Zugriffszeit auch bei einem Lesezugriff zurückschreiben, wird die DVD-RAM extrem belastet und ihre Lebensdauer stark reduziert. Es gibt deshalb für solche Fälle die mount Option noatime. Durch noatime werden diese unnötigen Schreibzugriffe abgestellt. Für die optimale Schreibgeschwindigkeit ist auch die mount Option async von grosser Bedeutung.

 

ACHTUNG: Durch das Mounten können die Rechte des Einhängepunkts geändert werden. Die Rechte des Wurzelverzeichnisses des Mediums haben eine höhere Priorität (????? eigentlich findet eine Ueberlagerung statt !!!!!) als die des Einhängepunkts. Das werden Sie merken, wenn Sie mit mkudffs ein UDF Dateisystem anlegen und nach dem Mounten nicht mehr darauf Schreiben können. mkudffs hat leider einen kleinen Bug: egal mit welchem Benutzer Sie das Dateisystem anlegen, nur der Benutzer root hat Schreibrechte. Das Problem kann man beheben, indem man nach (nicht vor!) dem Mounten als Benutzer root die Schreibrechte des Einhängepunkts ändert. Das Problem kann auch mit bestimmten (???? welchen ????) Einträgen in der /etc/fstab usw. nicht behoben werden.

 

Manuelles Mounten als Benutzer root

 

Mit folgendem Befehl können Sie auch ohne /etc/fstab bzw. HAL (???? was ist das ????) Eintrag ein Medium als Benutzer root mounten:

        # mount -t udf -o rw,noatime,async,users /dev/pktcdvd/dvdram /media/dvdram # (mit <em>Packet Writing)
        # mount -t udf -o rw,noatime,async,users /dev/dvdram /media/dvdram # (ohne <em>Packet Writing)

 

Mounten über /etc/fstab

 

Bitte ergänzen Sie die Datei /etc/fstab um folgende Zeile:

        /dev/pktcdvd/dvdram /media/dvdram udf noatime,noauto,owner,user,rw 0 0

PS: Falls Sie deutsche Umlaute in Datei- oder Verzeichnisnamen verwenden wollen müssen Sie im /etc/fstab Eintrag noch folgende Option ergänzen: iocharset=iso8859-15 (????? wieso nicht UTF-8 oder UTF-16 ?????)

        /dev/pktcdvd/dvdram /media/dvdram udf noatime,noauto,owner,user,rw,iocharset=iso8859-15 0 0

 

Einhängepunkte überprüfen

 

Mit dem Befehl cat /proc/mounts kann man die Mounts überprüfen:

        $ cat /proc/mounts
        rootfs / rootfs rw 0 0
        initramfsdevs /dev tmpfs rw 0 0
        /dev/sda2 / xfs rw 0 0
        eventfs /lib/klibc/events tmpfs rw 0 0
        proc /proc proc rw,nodiratime 0 0
        sysfs /sys sysfs rw 0 0
        devpts /dev/pts devpts rw 0 0
        tmpfs /dev/shm tmpfs rw 0 0
        usbfs /proc/bus/usb usbfs rw 0 0
        /dev/dvdram /media/dvdram udf rw,noatime,nosuid,nodev,noexec 0 0

Bitte achten Sie bei den Einhängepunkten auf die richtigen Schreibrechte der Verzeichnisse, sonst können Sie als normaler Benutzer nicht auf die DVD-RAM schreiben!

Geschindigkeit testen

 

Mit folgendem Befehl können Sie die Geschwindigkeit von Laufwerk und Medium testen:

        # time -p dd if=/dev/dvdram of=/dev/null bs=1k count=150000 (?????? wieso gerade bs=1k ?????? DVD-RAM haben 32k physikalische und 2k logische Blockgroesse !!!!)

 


 

6. Dateisysteme / Medium Formatieren

6.1 Das UDF Dateisystem

Das Universal Disk Format (UDF) wurde von der Optical Storage Technology Association (OSTA) entwickelt und spezifiziert. UDF ist ein plattformunabhängiges Dateisystem, das vor allem bei der DVD zum Einsatz kommt und als ISO 13346 bzw. ECMA-1567 bekannt wurde. Unter Linux gab es viele Probleme mit dem UDF Dateisystem. Erst ab Kernel 2.6.22 funktioniert das Dateisystem richtig gut. Das UDF Dateisystem hat folgende Eigenschaften:

  • Ein Datei- oder Verzeichnisname kann bis zu 255 Zeichen lang sein
  • Eine maximale Pfadlänge von 1.023 Zeichen ist möglich
  • Es gibt keine Beschränkung der Verzeichnistiefe auf 8 Ebenen (???? "auf 8 Ebenen" ist ueberfluessig !!!!)
  • Unterstützung von 8-Bit und 16-Bit-Zeichensätzen
  • Unterscheidung von Gross- und Kleinbuchstaben in Datei- und Verzeichnisnamen
  • Speicherung der Dateiattribute verschiedener Betriebssysteme
  • Es können Dateien grösser als 2 GiB angelegt werden (mit GNU/Linux erst ab Kernel 2.6.22)
  • Jede "Speicherstelle" einer DVD-RAM kann nur endlich oft beschrieben werden. Das UDF Dateisystem achtet speziell darauf, dass das Medium gleichmässig verwendet wird und so die DVD-RAM nicht an einer Stelle frühzeitig den Geist aufgibt.

UDF Versionen

Im Laufe der Jahre sind folgende Versionen von UDF erschienen:

  • 1.00 (24.10.1995) für CD-ROM
  • 1.01 (03.11.1995) erste Ergänzungen für DVD
  • 1.02 (30.08.1996) Standard-Format der Video-DVD
  • 1.50 (04.02.1997) Standard-Format für wiederbeschreibbare Daten-DVD (DVD-RAM,DVD+-RW)
  • 2.00 (03.04.1998) Standard-Format für Videoaufzeichnung
  • 2.01 (15.03.2000) Bugfix zu 2.00
  • 2.50 (30.04.2003) Standard-Format für BD-RE
  • 2.60 (01.03.2005) Standard-Format für BD-R

UDF Tools

Die UDF Tools sind eine kleine Sammlung von Utilities zum Anlegen des UDF-Dateisystems einer DVD-RAM, zum Installieren von Packet Writing und anderen Sachen. ACHTUNG: Der original Quellcode bei Sourceforge ist nicht auf dem aktuellen Stand und muss gepatcht werden. Verwenden Sie daher lieger den aktuellen Quellcode eine bekannten Distribution oder das entsprechende Paket.

Die UDF Tools beinhalten folgende Programme:

  • mkudffs - Format a device, creating an empty UDF filesystem
  • cdrwtool - Low-level drive management (e.g. set writing speed, format)
  • pktsetup - Set up a packet writing device (/dev/pktcdvd0) for a drive
  • wrudf - Maintains an UDF filesystem

DVD-RAM formatieren

Alle DVD-RAM Medien sind ab Werk formatiert. Das Medium sollte man nur dann Formatieren, wenn man die Daten gründlich löschen möchte oder wenn das Medium Probleme bereitet und die Daten neu geschrieben werden sollen. Mit dem Utitity dvd+rw-format kann man eine DVD-RAM vollständig formatieren. Dabei wird auch eine Reserve aus "guten" Sektoren angelegt.

        # dvd+rw-format -force=full -ssa=default /dev/dvdram

Anschliessend muss noch das UDF Dateisystem angelegt werden. Mit dem dvd+rw-format Utility lassen sich auch Blu-ray disc's formatieren.

UDF Dateisystem anlegen

Fast alle DVD-RAM Medien haben ab Werk schon ein UDF Dateisystem nach Version 2.0. bzw. 2.01. Ein neues Medium können Sie also sofort verwenden, falls Sie nicht eine andere UDF Version benötigen. Die Maxell 8-12x DVD-RAM hat kein Dateisystem und kann daher im Auslieferzustand nicht gemountet werden.

Das UDF Dateisystem nach Version 1.50 legt man mit folgendem Befehl an:

        # mkudffs --udfrev=0x0150 --vid=DVD-RAM --lvid=DVD-RAM --media-type=dvdram /dev/dvdram

Bei aktiviertem Packet Writing muss natürlich für das Gerät z.B. /dev/pktcdvd/0 angegeben werden.

Windows verwendet den Logical Volume Identifier (lvid) als Laufwerksbezeichnung. Linux dagegen verwendet den Volume Identifier (vid) als Mediumbezeichnung. Wenn Sie vid nicht angeben wird der Name auf LinuxUDF gesetzt.

Es können folgende UDF Versionen erzeugt werden:

  • Version 1.02 mit
    --udfrev=0x0102
    
  • Version 1.50 mit
    --udfrev=0x0150
    
  • Version 2.00 mit
    --udfrev=0x0200
    
  • Version 2.01 mit
    --udfrev=0x0201
    
  • Version 2.50 mit
    --udfrev=0x0250
    

ACHTUNG: Auch durch das Anlegen oder Ändern einer UDF Version werden alle Daten auf der DVD-RAM gelöscht!

Mit Hilfe der UDF Verification Software läst sich die UDF Version eines angelegten Dateisystems ermitteln.

Kompatibilität Linux - Windows

Nicht jede Windows bzw. Linux Version kann jede UDF Version lesen und schreiben. Wenn Sie also zwischen Windows und Linux mit einer DVD-RAM Daten austauschen möchten, müssen Sie unbedingt auf die UDF Version achten. Ein neues DVD-RAM Medium ist ab Werk formatiert und wird fast immer mit UDF Version 2.0 ausgeliefert. Beschreiben Sie dieses Medium mit Linux 2.6, dann können Sie die DVD-RAM z.B. unter Windows 2000 nicht ohne Zusatzsoftware lesen.

  • Linux 2.4.x kann UDF bis Version 1.50 nur lesen
  • Linux 2.6.x kann UDF bis einschliesslich Version 2.01 schreiben und zusätzlich Version 2.50 auch lesen
  • ab Linux 2.6.26 kann UDF 2.6 auch gelesen werden (für BluRay notwendig)
  • Windows 98 und ME kann UDF bis Version 1.02 nur lesen, mit zusätzlichem Treiber auch schreiben
  • Windows 2000 kann UDF bis Version 1.50 nur lesen, mit zusätzlichem Treiber auch schreiben
  • Windows XP und 2003 kann UDF bis Version 2.01 nur lesen, mit zusätzlichem Treiber auch schreiben
  • Windows Vista kann UDF bis einschliesslich Version 2.50 lesen und schreiben

Mit zusätzlicher Software kann Windows auch andere UDF Versionen lesen und schreiben. Für eine hohe Kompatibilität sollte man die DVD-RAM mit einem UDF Dateisystem Version 1.50 anlegen.

6.2 EXT2

Eine DVD-RAM kann man auch mit anderen Dateisystemen verwenden, aber die Lebensdauer des Mediums sinkt drastisch. Andere Dateisysteme sind eher für magnetische Speichermedien entwickelt worden und schreiben auf ein und die selbe Stelle sehr oft. Das Medium geht dann an dieser Stelle kaputt, obwohl eventuell andere Stellen noch nie benutzt wurden. Mit UDF kann Ihnen das nicht passieren, da dieses die DVD-RAM gleichmässig ausnutzt.

Wegen den vielen Nachteilen wird daher hier nicht weiter auf andere Dateisysteme für die DVD-RAM eingegangen.


 

7. DVD-RAM Utilities

7.1 Schreibschutz für die DVD-RAM

Mit Hilfe des Utilities dvd-ram-control können Sie die Verify-Strategie abfragen bzw. setzen und die DVD-RAM schreibschützen bzw. den Schreibschutz entfernen.

Schreibschutz auf die ganze DVD-RAM setzen

ACHTUNG: Um einen Datenverlust bzw. Fehler zu vermeiden darf das Medium nicht gemountet sein wenn Sie den Schreibschutz setzen! Mit folgendem Befehl kann man die ganze DVD-RAM vor Schreibzugriffen schützen:

        # dvd-ram-control -rdonly /dev/dvdram
        Persistent Write Protection is on

Schreibschutz von der ganzen DVD-RAM entfernen

Auch beim Entfernen des Schreibschutzes sollte die DVD-RAM nicht gemountet sein. Das Entfernen eines Schreibschutzes wird nicht direkt wirksam wenn die DVD-RAM gemountet ist. Mit folgendem Befehl kann man den Schreibschutz entfernen:

        # dvd-ram-control -rdwr /dev/dvdram
        Persistent Write Protection is off

7.2 Infos über das DVD-RAM Medium

Mit Hilfe des Utilities dvd+rw-mediainfo erhält man nützliche Informationen zum Medium:

 

        $ dvd+rw-mediainfo /dev/dvdram
        INQUIRY:                [HL-DT-ST][DVDRAM GSA-H10N ][JL10]
        GET [CURRENT] CONFIGURATION:
         Mounted Media:         12h, DVD-RAM
         Current Write Speed:   3.0x1385=4155KB/s
         Write Speed #0:        3.0x1385=4155KB/s
        GET [CURRENT] PERFORMANCE:
         Write Performance:     3.0x1385=4155KB/s@[0 -> 2236703]
         Speed Descriptor#0:    02/2236703 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!=4155KB/s Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!=4155KB/s
        READ DVD STRUCTURE[#0h]:
         Media Book Type:       16h, DVD-RAM book [revision 6]
         Legacy lead-out at:    2314080*2KB=4739235840
        DVD-RAM SPARE AREA INFORMATION:
         Primary SA:            12464/12800=97.4% free
         Supplementary SA:      58368/58368=100.0% free
        DVD-RAM WRITE PROTECTION STATUS:
         Persistent Write Protection is off
        READ DISC INFORMATION:
         Disc status:           other
         Number of Sessions:    1
         State of Last Session: complete
         "Next" Track:          1
         Number of Tracks:      1
        READ FORMAT CAPACITIES:
         formatted:             2236704*2048=4580769792
         00h(800):              2236704*2048=4580769792
         00h(800):              2295072*2048=4700307456
         01h(800):              2226976*2048=4560846848
         01h(800):              2217248*2048=4540923904
        FABRICATED TOC:
         Track#1  :             14@0
         Track#AA :             14@2236704
         Multi-session Info:    #1@0
        READ CAPACITY:          2236704*2048=4580769792

7.3 Philips UDF Verification Software

Mit Hilfe der UDF Verification Software von Philips läst sich eine DVD mit UDF-Dateisystem sehr genau analysieren. Die Software steht leider nicht unter der GPL, aber man kann Sie im Netz bekommen. Mit Hilfe des Ulitity kann man z.B. auch herausfinden welche UDF-Dateisystem Version auf der Disc ist. Hier ein kleiner Ausschnitt der Ausgabe:

 

                $ udf_test -verbose 60 /dev/dvdram
                ...
                ====>   Final verify status report
                
                Final UDF Revision range: 2.00 only
                
                File System info
                last valid block      : 2236703   Volume Space: 4.2662 Gbytes
                block size            : 2048
                (ECC) blocking factor : 16
                nmb of sessions       : 1
                verify session        : 1
                session starts        : 0
                medium WR type        : overwritable
                medium SE type        : nonsequential
                medium CL type        : finalized

 

7.4 DVD-RAM Speed

DVD-RAM Speed ist ein kleines Programm mit dem man ungefähr die DVD-RAM Lesegeschwindigkeit ermitteln kann.

 

Legen Sie eine beschriebe DVD-RAM in ihr Laufwerk. Eine leere DVD-RAM funktioniert nicht! Sie Software geht von /dev/dvdram aus.

Mit einem 2-3x Class 0 Medium sieht das bei mir wie folgt aus:

        Starting test.
        Transferring 100000000 bytes of data in chunks of 2048 bytes.
        Total time was 24.96 seconds.
        Speed was 4005757 bytes per second (3911.87 Kbytes/sec).
        Rate compared to a single speed drive was 2.83 X

Mit einem 8-12x Class 1 Medium sieht das bei mir wie folgt aus:

        Starting test.
        Transferring 100000000 bytes of data in chunks of 2048 bytes.
        Total time was 12.42 seconds.
        Speed was 8050453 bytes per second (7861.77 Kbytes/sec).
        Rate compared to a single speed drive was 5.69 X

Die Geschwindigkeitsangaben sind nicht genau und auch nur beim ersten Aufruf richtig, da ab dem zweiten Aufruf der Cache benutzt wird. Je mehr Daten von der DVD-RAM gelesen werden um so genauer wird die Durchschnittsgeschwindigkeit. Sie können die Datenmenge im Quellcode in Zeile 62 z.B. auf 1e9 (1GiB) ändern. Grosse Änderungen gibt es allerding nur mit den 8-12x Class 1 Medien. Mit der 10-fachen Datenmenge sieht das Ergebnis dann wie folgt aus:

        Starting test.
        Transferring 1000000000 bytes of data in chunks of 2048 bytes.
        Total time was 100.71 seconds.
        Speed was 9929944 bytes per second (9697.21 Kbytes/sec).
        Rate compared to a single speed drive was 7.01 X

7.5 Medium auswerfen

Mit dem Utility eject kann man das Medium auswerfen. Zum Öffnen der Schublage geben Sie folgenden Befehl ein:

        # eject /dev/dvdram

7.6 Medium anhalten (Spin Down)

Mit dem Utility hdparm bzw. sdparm kann man das Laufwerk in den Schlafmodus versetzen. Für den Spin Down eines PATA bzw. IDE Geräts /dev/hda geben Sie folgenden Befehl ein:

        # hdparm -y /dev/hda

Für den Spin Down eines SCSI oder SATA Geräts /dev/sda geben Sie folgenden Befehl ein:

        # sdparm --command=stop /dev/sda

Das Laufwerk kann natürlich nur angehalten werden, wenn gerade keine Daten gelesen bzw. geschrieben werden. Mit hdparm kann man auch eine kürzere Zeit angeben, falls der automatische Spin Down des Laufwerks zu lange dauert. Weitere Infos siehe die Handbuchseite von hdparm.

7.7 KDVD-RAM Tools (GUI für KDE 3.X)

Mit den KDVD-RAM Tools können Sie eine DVD-RAM oder auch Blu-ray Disc formatieren, das UDF-Dateisysten anlegen, den Schreibschutz setzen oder aufheben und Informationen zur DVD-RAM abfragen. Alles funktioniert unter KDE 3.X mit wenigen Mausklicks. Die KDVD-RAM Tools benutzen dafür die Utilities die weiter oben schon beschrieben wurden. Bitte beachten Sie, dass im gemounteten Zustand nicht alle Funktionen bereitstehen. Zum Formatieren, zum Anlegen eines UDF Dateisystem und zur Änderung des Schreibschutzes darf das Medium nicht gemounted sein. Die jeweiligen Menüeinträge stehen auch nur bei entsprechendem Laufwerkzustand zur Verfügung. Die Installation ist kinderleicht. Folgen Sie einfach den Anweisungen in der README Datei bzw. der KDE Hilfe.

 


 

8. Umgang mit DVD-RAM Medien vom Type II

8.1 Verwendung

Man sollte das Medium für eine lange Haltbarkeit vorsichtig behandeln und die Aufzeichnungsseite weder Beschädigen noch Verschmutzen. Am besten Sie berühren die Aufzeichungsseite überhaupt nicht und legen das Medium nicht auf die Aufzeichnungsseite. Auch Fingerabdrücke können auf lange Zeit das Medium schädigen. Absolut schädlich sind Öle, Lösungsmittel, Benzol, Farbverdünner, Anti-Statik-Reinigungsmittel und Scheuermittel.

8.2 Beschriftung

Die Beschriftungsseite einseitiger DVD-RAMs darf nur mit einem weichen, wasserfesten und geeignetem Filzstift beschriftet werden. Verwenden Sie auf keinen Fall harte Beschriftungsgegenstände wie Kugelschreiber, Bleistifte usw. und keine Klebeetiketten, Klebebänder oder Ähnliches.

8.3 Lagerung

Lagern Sie das Medium bei Raumtemperatur an einem lichtgeschtzten Ort in seiner Hülle. Absolut schädlich sind direkte Sonneneinstrahlung, UV-Strahlung, extrem starkes Licht, extreme Hitze und Luftfeuchtigkeit. Lagern Sie das Medium nicht an einem Ort mit starkem Temperaturgefälle, es besteht dann die Gefahr der Kondenswasserbildung und das Medium altert schneller.

8.4 Reinigung

Reinigen Sie eine DVD-RAM nur wenn es wirklich erforderlich ist. Jeder Reinigungsprozess erzeugt Kratzer und lädt das Medium eventuell statisch auf. Die DVD-RAM ist grundsätzlich nur mit speziellen Reinigungsmitteln zu reinigen. Verwenden Sie auf keinen Fall Benzol, Farbverdünner, Anti-Statik-Reinigungsmittel und Scheuermittel.


 

9. Tools

9.1 Informationen zum DVD-RAM Medium

Informationen zum DVD-RAM Medium erhält man mit dem Befehl:

        # dvd+rw-format /dev/dvdram

Die Ausgabe sieht dann wie folgt aus:

        * DVD±RW/-RAM format utility by <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>, version 4.10.
        * 4.6GB DVD-RAM media detected.
        - media is already formatted, lead-out is currently at
          4473408 KiB which is 100.0% of total capacity.
        - you have the option to re-run dvd+rw-format with:
          -format=full  to perform full (lengthy) reformat;
          -ssa[=none|default|max]
           to grow, eliminate, reset to default or
           maximize Supplementary Spare Area.

9.2 Kopieren einer DVD-RAM

Eine DVD-RAM lässt sich zwar wie eine Festplatte ansprechen, aber die DVD-RAM besitzt eine Defektbehandlung. Wenn Sie also eine DVD-RAM kopieren wollen, dann dürfen Sie nicht den dd Befehl benutzen! Der dd Befehl erzeugt ein exaktes Abbild des Mediums. Mit dd kann die Defektbehandlung nicht funktionieren. Erzeugen Sie besser mit Hilfe von cpio ein Archiv und spielen es auf einem anderen Medium wieder ein oder Verwenden Sie den cp Befehl. Vorteil beim Kopieren mit cpio ist, dass die Benutzer, Gruppen usw. nicht verändert werden (???? cp -a existiert !!!! was ist mit erweiterten Attributen ????). Für cpio dürfen die zu kopierenden Dateien nicht versteckt sein und müssen Lesezugriff haben!

Zum Kopieren einer DVD/DVD-RAM oder CD-ROM mounten Sie das Medium z.B. nach /media/dvdram

        # mount -t udf -o rw,noatime,async,users /dev/pktcdvd/dvdram /media/dvdram
        # cd /media/dvdram
        # find -depth | cpio -o -a > /tmp/dvdram.cpio
        # cd
        # umount /media/dvdram

Entfernen Sie das Medium und mounten eine leere DVD-RAM mit einem UDF-Dateisystem nach /media/dvdram:

        # mount -t udf -o rw,noatime,async,users /dev/pktcdvd/dvdram /media/dvdram
        # cd /media/dvdram
        # cpio -i -d -m --no-preserve-owner < /tmp/dvdram.cpio
        # rm /tmp/dvdram.cpio
        # cd
        # umount /media/dvdram

9.3 Löschen von Speichermedien

Schnelles Löschen einer kompletten DVD-RAM

Um eine DVD-RAM schnell zu löschen können Sie das Medium einfach formatieren. Beim Formatieren wird allerdings sozusagen nur das Inhaltsverzeichnis gelöscht, die Daten sind weiterhin vorhanden, wenn Sie nicht überschrieben werden. Weiter unten können Sie erfahren wie Sie die Daten ggf. rekonstruieren können.

Mit folgendem Befehl wird das Medium mit dem Dateisystem UDF Version 1.5 formatiert:

        # umount /media/dvdram
        # mkudffs --udfrev=0x0150 --media-type=dvdram /dev/dvdram

Die Ausgabe sieht nach wenigen Sekunden wie folgt aus:

        start=0, blocks=16, type=RESERVED
        start=16, blocks=3, type=VRS
        start=19, blocks=237, type=USPACE
        start=256, blocks=1, type=ANCHOR
        start=257, blocks=16, type=PVDS
        start=273, blocks=1, type=LVID
        start=274, blocks=2236173, type=PSPACE
        start=2236447, blocks=1, type=ANCHOR
        start=2236448, blocks=239, type=USPACE
        start=2236687, blocks=16, type=RVDS
        start=2236703, blocks=1, type=ANCHOR

Sicheres Löschen einer kompletten DVD-RAM

Um die komplette DVD-RAM zu formatieren geben Sie folgende Befehle ein:

        # umount /media/dvdram
        # dvd+rw-format -format=full /dev/dvdram
        # mkudffs --udfrev=0x0150 --media-type=dvdram /dev/dvdram

Falls Sie Ihr Speichermedium z.B. für den Weiterverkauf restlos löschen wollen, dann verwenden Sie folgenden Befehl: ????? shred ist doch Bloedsinn, wenn auf das Medium angewandt !!!!

 

        # shred -n 5 -v /dev/dvdram

ACHTUNG: der Vorgang dauert sehr lange, da die DVD 5x komplett mit Nullen beschrieben wird!

Einzelne Dateien wie z.B. bild4.jpeg lassen sich rückstandslos entfernen durch:

        $ shred -n 5 -u /media/dvdram/bild4.jpeg

ACHTUNG: der Vorgang dauert bei grossen Dateien sehr lange, da die Datei 5x komplett mit Nullen überschrieben wird!

9.4 Undelete/Recover Tools

Mit Hilfe der Utilities dd bzw. dd_rescue und PhotoRec oder foremost lassen sich gelöschte Daten mit Glück rekonstruieren, wenn Sie noch nicht wieder überschrieben wurden und nicht zerstückelt auf der DVD-RAM liegen. Nach dem versehentlichen Löschen bzw. Anlegen eines UDF-Dateisystems (nur mit mkudffs) sollten Sie daher keine Daten mehr auf die DVD-RAM schreiben.

Daten retten

Mit folgendem Befehl erzeugen Sie ein exaktes Backup Image einer DVD-RAM:

        # dd_rescue /dev/dvdram /tmp/backup.image

Um die Daten zu rekonstruieren geben Sie folgenden Befehl ein:

        $ photorec /tmp/backup.image

Alles weitere ist selbsterklärend. Die rekonstruierten Daten haben nicht mehr ihre ursprünlichen Dateinamen, da diese ja gelöscht wurden. Weitere Infos zur Datenrettung findet man unter:


 

10. Weitere Informationsquellen

 

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